
Man mag es kaum glauben, aber wir haben den Umzug Anfang März doch noch geschafft!
Der Anfang
Begonnen in der Woche vorm Umzug am Freitag mit der tollen Botschaft, dass Move24 Insolvenz angemeldet hat. Über diesen Vermittler hatten wir unseren Umzug vom 28.2. auf den 1.3. gebucht. Laut Vertrag sollte spätestens 48h vor Umzug der genaue Zeitpunkt genannt werden, wann das Unternehmen vor der Tür steht und auch die Kontaktdaten zum Unternehmen weitergegeben werden.
Montag, 26.2. nachmittags: Noch immer keine Informationen. Die Kundenhotline von Move24 überlastet (warum nur, war da etwas wichtiges die letzten Tage?) und der Chat ebenfalls nicht hilfreich. Dann, kurz vor Feierabend (der Kundenhotline) kommen wir überraschend durch! Christina fragt, was los ist. „Wir sind noch dabei Ihr Team zusammenzustellen. Sie bekommen morgen die genauen Informationen, aber das Umzugsunternehmen wird am 28.2. um 8:00 Uhr da sein!“
Dienstag, 27.2. morgens: Keine Informationen
Dienstag, 27.2. 11:00 Uhr morgens: Nach Stunden in der Hotline erfahren wir: Das ursprüngliche Team ist abgesprungen! (Wollten den Hungerlohn wohl nicht akzeptieren). Sie suchen jetzt bis 12 Uhr noch ein Team, das den Umzug für uns erledigen solle. Wenn sie das nicht schaffen würden, würden sie den Auftrag stornieren. STORNIEREN! Keine 24 Stunden vor dem geplanten Umzug! Na, danke!
Wir haben uns nicht auf Move24 verlassen, Christina hat derweil bei MyHammer eine neue Suche gestartet.
Die Rettung?
Dienstag, 27.2. 12 Uhr mittags: Move24 hat doch noch ein Unternehmen gefunden! Am 28.2. um 12 Uhr mittags würde es da sein! Kontakt zum Umzugsunternehmen wurde auch per Mail weitergeleitet. Die Rettung?
Dienstag, 27.2. kurz nach 12 Uhr mittags: Christina ruft beim Umzugsunternehmen an, um sicherzugehen, dass Move24 unsere ganzen Wünsche (Möbelab- und aufbau, Menge an Möbeln und Kisten, etc.) korrekt übermittelt hat. Der Herr am Telefon versteht nicht alles auf Anhieb, auch wir verstehen nicht immer, was er sagt. (Sprachliche Barrieren sind bei Umzugsunternehmen häufig anzutreffen, was nichts über die Kompetenz aussagt.)
„Wir können auch alles an einem Tag machen! Kein Problem!“
„Sicher? Sie wollen erst um 12 Uhr kommen und es sind mindestens 5 Stunden Fahrt bis zur neuen Wohnung!“
„Warum 5 Stunden? Düsseldorf nach Köln! Das sind doch keine 5 Stunden“
„Ähhh. Wir ziehen nach Kölln-Reisiek. Bei Elmshorn. Bei HAMBURG!“
„Was?! Das haben die nicht gesagt. (Doch, haben sie, aber sie sagten eben Kölln-Reisiek. Angekommen ist am Telefon: Köln. In der Mail stand es auch, aber manchmal sind sprachliche Barrieren eben tückisch.) Das ist ja viel weiter! Nee, das kostet dann mehr! *Tipp, Klacker* Also das wird dann ungefähr doppelt so teuer, mindestens 1.600€!“
Move24 hat uns einen Festpreist von 1.700€ garantiert. Für uns kein Problem, wir haben dem Umzugsunternehmen aber geraten, das einmal mit Move24 zu klären. Zeigte aber in diesem Moment auch ganz klar, welche Marge Move24 (und wahrscheinlich alle vergleichbaren Dienste) nehmen!
Die Alternative
Durch diese Unklarheit bestärkt in dem Gefühl, dass würde nichts mehr werden, hat Christina die Angebote von MyHammer abtelefoniert. Wer macht einen Umzug von Düsseldorf nach „Hamburg“ innerhalb der nächsten 2 Tage?
Move24 teilte uns am Dienstag gegen 14 Uhr mit, dass sie den Auftrag stornieren würden. Sie würden die Differenz zum von ihnen zugesicherten Festpreist von 1.700€ bis max. 200% übernehmen. Wir müssten eben selbst ein Unternehmen suchen.
Nach den diversen Telefonaten hat ein MyHammer Angebot das Rennen gemacht. Der junge Mann aus Afrika hat sich kurzerhand ein paar Helfer in Düsseldorf und einen großen LKW organisiert. Er war überpünktlich, sorgte für ein sehr schnelles Einpacken und meinte: „Wenn wir das in unter 4h schaffen, einzupacken, können wir den Umzug auch an einem Tag machen!“
Christina fragte die Maklerin der neuen Wohnung zum 3. Mal, ob wir den Übergabe Termin umlegen könnten. Es ging. Das Unternehmen war nach 3h fertig mit dem Einpacken. Christina war da bereits fast in Bremen. Ich blieb zurück, sauber machen und um 17:30 Uhr hatte ich den Übergabetermin mit dem alten Vermieter.
Für die neue Wohnung hatte unser Umzugsunternehmer sich ebenfalls Helfer organisiert. Leider waren diese nicht so gut, wie die Afrikaner (2 aus Kamerun und einer mit einem mir nicht verortbaren Akzent), die in Düsseldorf geholfen haben. Und auch nicht ganz so sorgfältig… Sie trugen den Smoker in die Wohnung (?!), es gab ein paar Anecken im Treppenhaus, die nun übergemalt werden müssen. Aber alles kam an. Es ging nur der günstige Ikea Kleiderschrank kaputt (3. Umzug, war zu erwarten, aber ärgerlich) und die TV Bank hat leider auch eine Macke abbekommen. Sonst ist alles in Ordnung.
Gekostet hat uns das insgesamt fast doppelt so viel, wie Move24 veranschlagt hatte. Ich bin mir sicher, der Löwenanteil blieb beim fleissigen (und tatsächlich sympathischen) Umzugsunternehmer hängen. Auf Rechnung, mit Mehrwertsteuer. Wir wollen es ja bei Move24 einreichen, die die Differenz zahlen wollen!
Tja und nach einer Woche hat Christina nun erfahren, dass Move24 uns das Geld anscheinend NICHT erstatten wird und wir nun anscheinend Gläubiger in einem Insolvenzverfahren sind… Die Differenz von rund 1.200€ werden wir somit anscheinend nicht erstattet bekommen…
FAZIT:
Das war unser erster Umzug mit einem Umzugsunternehmen, wie man vielleicht merkt. Es war der erste Umzug über diese Distanz mit einem derart großen Haushalt für uns (ich bin alleine mit einem Winzhaushalt schon weiter umgezogen, aber da konnte alles im Zweifel in einen Kombi gehen!). Es war die Hölle für unsere Nerven, dabei war eine leichte Lebensmittelvergiftung bei mir von Mittwoch bis Freitag nicht hilfreich…
Move24 verkauft zur Zeit noch weiterhin ihre Dienstleistungen…
Ich darf nun die nächsten 5 Jahre keinen Umzug mehr vorschlagen, musste ich versprechen.
Babyschatz hat den ganzen Umzug gut mitgemacht. Sie fühlt sich hier schon ganz zu Hause, liebt es direkt in den Garten gehen zu können (egal ob es -10°C sind, oder nicht!) und zeigt keine Zeichen von Unsicherheit oder Unwohlsein.